Wahlkampfrituale - Helmut Kohl 1998, ©Bernd Arnold |
Arnold hat im letzten Vierteljahrhundert zigtausende Fotografien gemacht. Über die Jahre ergibt sich so eine Zeitreise in die Inszenierungen der Rituale der Macht. Dabei bietet er mit seinen Bildern keine Dokumentation der Rituale des Wahlkampfs im neutralen Sinne, sondern eher dokumentarisch im Sinne eines zeitgenössischen Blickes auf die Inszenierung und der eigenen Position dazu. Die Struktur ist beständig und die Oberfläche ist in beständiger Veränderung.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Willy Brandt, Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angela Merkel und die Herausforderer Franz Josef Strauss, Hans Jochen Vogel, Rudolf Scharping, Oskar Lafontaine, Johannes Rau, Gregor Gysi, Joschka Fischer, Guido Westerwelle, Edmund Stoiber, Franz Müntefering und Frank Walter Steinmeier.
Die Serie „Wahlkampfrituale" gehört zum Zyklus „Macht und Ritual". Dieser ist ein Blick in die gesellschaftlichen Inszenierungen der Macht. Themen waren unter anderem die katholischen Rituale in Köln, die Gipfel der Weltwirtschaft, das Halbweltmilieu und die Welt der Television mit der Frage »Ist die Erde eine Mattscheibe?«.
Zum ersten Mal werden in der Ausstellung umfangreich die Jahre 1984-2009 gezeigt. Im Rahmen von „Macht und Ritual" waren Teile der Serie „Wahlkampfrituale" u.a. in Berlin, Bremen, Tokio, Yokohama und Prag zu sehen.
Wahlkampfrituale - Frank Walter Steinmeier 2009, ©Bernd Arnold |
Bernd Arnold - Kurzbiographie
1961 in einem Kölner "Beichtstuhl" zur Welt gekommen - leider evangelisch. Während des Studiums der Fotografie an der FH Dortmund bei Prof. Hans Meyer-Veden, Prof. Adolf Clemens und Prof. Cindy Gates forcierte Arbeit für den Kölner Stadtanzeiger, Stern, ZEITmagazin und der Kölner Illustrierten und danach für viele weitere Zeitschriften und Tageszeitungen tätig wie GEO, Taz, DIE ZEIT, Spiegel, Merian, NZZ u.a.
Gleichzeitig immer eine Verbindung schaffend zur Ausstellungsarbeit und Buchproduktion im Rahmen des Zyklus „Macht und Ritual". In diesen Serien geht es um Inszenierung und Selbstinszenierung der Repräsentation von Staat, Gesellschaft und Religion. Die Arbeit „Kölner Heil" (als Buch 1997 erschienen) beschäftigte sich mit dem Rheinischen Katholizismus. Weitere Teile des Zyklus sind Wahlkampfrituale, Eros, Television und Wirtschaft.