Boten ohne Botschaft
Kathrin Dohndorf & Harald Torp

11. - 26. August 2012

Eröffnung am 11. 08. 2012 ab 19 Uhr

Öffnungszeiten: 11. 08. - 26. 08. 2012
Do+Fr 15-19 Uhr, Sa+So 13-19 Uhr


Dies ist die zweite Ausstellung, die Kathrin Dohndorf und Harald Torp miteinander machen.  Die zwei Künstler aus Hamburg kannten sich vor der ersten gemeinsamen Ausstellung nicht. Die Idee der Hamburger Galerie  Nachtspeicher 23, zwei  Künstler zusammenzuwürfeln und gespannt sein aufs Ergebnis führte auch diese zwei Ahnungslosen zusammen und ließ sie ihr Ding machen.

In Köln treffen nun große Figurengruppen aufeinander, die sich auch vorher nicht kannten. Eine scheinbare papierne Leichtigkeit der einen hat es mit dem inneren Labyrinth der anderen, farbigen zu tun. Zwei ganz andere  Begriffe von Mensch, vom Leben werden uns hier offenbar vorgestellt, aufgelockert durch im Raum placierte Wälder, Picknicksituationen, Liebesspiele, Vögel.  Aber das ist ja gar nicht so. Weil, es handelt sich ja hier um Kunst. Weder zwei Konzepte von Mensch, noch eine beabsichtigte Kollision gibt es hier. Weil es unabsichtlich passierte. Der Prozeß des künstlerischen Tuns ist nicht mit der Absicht irgendetwas „aufzuzeigen“ passiert, sondern hat sich vermutlich ein oder zwei Ebenen darunter mit dem Material, ja auch mit dem Handwerk beschäftigt, manchmal abgeplagt, aber es so oft getan, so oft wiederholt, daß wir z. B. fragen möchten: ist eine Zeichnung eine Botschaft oder Leben?

Kathrin Dohndorf
Ich glaube, ich habe einen sechsten Sinn. Bei den Menschen die mich umgeben, erspüre ich sehr häufig, welche Gefühle, Neigungen und Abneigungen sie haben, bevor sie es mir erzählen und manchmal auch bevor sie es selber wissen. Winzige Gesten, ein Blick, eine Körperhaltung – es müssen diese Dinge sein, die ich mehr unterbewusst als bewusst erfasse. Aber das ist zu kompliziert zu erzählen, denn so gut ich darin bin, verworrene Gefühle und komplizierte Beziehungen zu erspüren, so schwer fällt es mir, über sie zu reden (oder gar zu schreiben). Deshalb zeichne ich sie lieber. Meine Bilder sind bevölkert mit Figuren, die in leidenschaftlichen, zerstörerischen, widersprüchlichen, banalen ... ja in allen denkbaren (und auch undenkbaren) Beziehungen zueinander stehen. Eben genau wie die Menschen, denen ich jeden Tag begegne, die ich schon lange kenne oder gerade erst getroffen habe.


Harald Torp
Harald Torp studierte Bildhauerei in London und Newcastle. Er beschäftigt sich mit Malerei, Videokunst, Zeichnung, Skulptur und Text. Die Texte sind Bild. Der Sprung in den neuen Gedanken: es gibt eine kurze Entwicklung, fast eine Story. Auch die Malerei  kreist um den Menschen, der hier zu ganz anderen Lösungen strebt. Manche Themen wirken biblisch. Menschen wenden sich ab und wieder zu. Auftritt, Bühne, Akt. In den  Videos geht es um Verlangen. Skulpturen, die Räume sind, dienen als Ort es zu exerzieren. Sprache wird isoliert und zum skulpturalen Teil.

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